In diesem Kapitel geht es nun mal richtig ab.
Amida wird entführt und Zegato hlft kräftig mit. Es wurde schon thematisiert, dass er nun für die Leser verloren hat. Er hat sich klar auf eine Seite gestellt.
Ugron ist jetzt sauer und das ist eine Situation, die ich eigentlich nicht provizieren will. Dass die Sphäre oder besser gesagt die Rebellen in der Sphäre das trotzdem durchziehen, zeigt auch auf, wie wichtig ihnen diese Operation ist.
Im Zuge der Aktivitäten der SQUID wird wieder ihre Verbindung zu den menschlichen Insassen deutlich. Sie benötigt einzelne, menschliche "Avatare" um unmittelbar mit den Menschen zu kommunizieren, um ihr Denken dem Denken der Menschen anzupassen. Dies ist konsistent mit der Darstellung im letzten Kapitel, als es um die kurzfristigen Aktivitäten und deren unmittelbare Folgen ging.
Mir kommt der Gedanke, dass Amida und das Kind des Rotraums, das Ugron in sich trägt, weitere Zwischenglieder in der Interaktion von Menschen und Schiff sein könnten. Die Kommunikation wirkt ja nicht gerade flüssig und Berglen ist dabei auch sehr gefordert. Vielleicht können die Kinder das leichter ermöglichen.
Berglen entscheidet sich dafür, sich in die Theokratie der SQUID zu fügen. Das ist letztlich eine Herrschaft einer klerikalen Instanz, die vollkommene Unterwerfung unter ein gottähnliches Wesen bis hin zur Selbstaufgabe von Körper (Mutationen), Geist (Denken im Sinne Mutters) und Seele (das eigene Streben völlig in den Dienst Mutters stellen).
Wenn man das so beschreibt - hätte jemand von Euch das vor der Lektüre des Romans befürwortet?
Nein. Sicher nicht. Ich betrachte das aber auch nicht so.
Ich sehe das nach wie vor als eine Symbiose zwischen Menschen und "Schiff" und Berglen stellt sich in diesem Zusammenhang in den Dienst der Gesellschaft. Er gibt etwas von sich auf, damit die anderen besser leben können.
An einer Stelle musste ich Schlucken. Seite 421, Neugeborene wurden auf der ESOX kategorisiert und mit Implantatn versehen, um ihrer zukünftigen Aufgabe nachgehen zu können...
Und der Fakt, dass es seit fünf Jahren implantatlose Kinder gibt, nimmt Aneste als Zeichen der Demütigung wahr...
Also bitte, wo bleibt denn da die individuellen Freiheit für die Kinder, sich in ihrem Leben selbst für einen Weg zu entscheiden. Das ist ja Selektion erster Güte!
Dass die übrigen Schiffe der ESOX Einhalt geboten habe, verwundert nun noch weniger. Zusätzlich zur physischen Entfernung von den Menschen, was bislang als Grund für den Bürgerkrieg angeführt wurde, kommen hier auch ethisch höchst zweifelhafte Methoden hinzu. Auch wenn das aus Sicht der logisch-kühl agierenden ESOXer nachvollziehbar sein mag, es ist doch unmenschlich.
Damit hätte wir eine weitere Kategorie, in der sich Menschsein definieren lässt. Ethisches Handeln. Und wiederum ist diese Kategorie dem Geiste zuzuordnen.
Die Kara-Idea-Szene ist natürlich der Schlüsselmoment. Andere haben schon darüber geschrieben, ich möchte Wiederholungen vermeiden. 
Kara demonstriert die Macht der Worte und überzeugt Idea. Sie wird ihrer vorgesehenen Rolle als Heldin des Friedens gerecht. Allerdings geht mir das ein wenig schnell. In der Handkung zuvor wogt es hin und her. Man wird gefangen genommen, befreit und wieder verfolgt. Und am Ende setzt sich Kara schnell mit Idea in eine Transportkabine und überzeugt diese.
Da hätte ich ein wenig mehr Arbeit für Kara erwartet. 
NIchtsdetotrotz finde ich den Dialog sehr schön und auch plausibel.
Das Speicherbild ist in der Tat eine Überraschung und ein schöner Zirkelschluss.
Den Kontakt aus der anderen Perspektive zu betrachten, ist eine tolle Idee!
Ich finde es auch für Korol (in allen seinen Inkarnationen) sehr befriedigend, dass er als Initiator des Imago-Projekts und zwischenzeitlich auf der Abstellschale gelandet eine wichtige Rolle bei der Kontaktaufnahme und drumherum spielen darf.
Wie immer im vorletzten Leseabschnitt ist die naheliegende Frage: Wie geht's aus? Ich bitte um wilde Spekulationen.
Ich denke, dass die ESOX die Inferioren aufnimmt un ihren eine neue Heimstätte bietet. Sie wird zu einem Ableger der Sphäre und die willigen ESOXer dürfen auch mitmachen. Wer das nicht möchte wechselt auf ein anderes Schiff. Die ESOX bricht dann alleine auf ins All, um in Ruhe rechnen zu können.
Die Sphäre ist zufrieden, da die sowieso nicht optimalen Programme weg sind und keine Kapazitäten (und sei es auch nur für die Verwaltung) mehr binden.
Berglen und Kara werden kein Paar, weil Berglen sich jetzt wichtigeren Aufgaben auf der SQUID widmen muss, und Kara zur Chefdiplomatin des Schwarms ernannt wird.
Zuletzt noch eine Bemerkung zu Berglens Überlegungen auf Seite 429.
Nach zwei Jahren ärgert man sich rückblickend nicht mehr über damalige Unbilligkeiten, wenn sie nicht wirklich wichtig waren. In ähnlicher Weise hat sich Robert Corvus auch in einem seiner Schreibzeichen über seine Leipzig-Odyssee geäußert. Da scheint persönliche Lebensphilosophie eingeflossen zu sein.
Nun stellt sich die Frage: Wieviel Robert/Bernd steckt in Berglen???