Alles anzeigenHach war das schön! Nun habe ich die letzten Kapitel inhaliert, und das Ende hat mir sehr gefallen. Mir ging es auch so, dass mir die Szene mit Wolf am Schluss ein paar Tränen der Rührung beschert hat. Ich denke, aus Mareikje und Pieter könnte langfristig doch noch ein Paar werden. Dass hier noch Raum für eigene Phantasien ist, finde ich gut. Pieter ist noch jung und Mareikje gerade mal fünf Jahre älter, wenn man noch ein paar Jährchen wartet, "verwächst" sich dieser Altersunterschied, und Pieter lernt ja enorm dazu, gerade was das Zwischenmenschliche und das Erkennen von Emotionen angeht. Das Verhältnis zwischen den beiden ist etwas ganz Besonderes und ich denke, es ist entwicklungsfähig.
Die Aufklärung der Morde war ja höchst interessant, was es da noch kurz zuvor an Irreführungen gab, dass sogar Saskia noch verdächtigt wurde. Ich muss gestehen, dass ich ein eher "unbegabter" Ermittler bin, wenn ich Krimis lese. Sehr selten habe ich die richtige Spur, aber die schöne Judith hatte ich schon mal kurzzeitig auf dem Schirm, als sie die Szene in Rembrandts Werkstatt veranstaltete. Wie das aber alles zusammenhing, war mir bis zuletzt nicht klar.
Was mich nun doch zum Grübeln gebracht hat: es gab doch da dieses Geheimnis, wo Anneke das Ehepaar van Rijn in der Küche dabei belauschte, dass sie mit Bleizucker hantiert haben. Der Grund dafür hat sich mir nicht wirklich erschlossen. Habe ich da vielleicht etwas überlesen?
Joost hat glücklicherweise die Pest überstanden und konnte, gerade noch rechtzeitig vor dem Zusammenbruch des Tulpenmarktes, die Anteilsscheine seines Neffen und auch die von Rembrandt sehr gewinnbringend veräußern.
Beim Nachwort musste ich gehörig schmunzeln, liebe Eva. Wie du das so beschreibst mit dem Thema Mathematik, von dem es ja nicht gerade wenig in deinem Roman gibt. Für die Art und Weise, wie du Pieter hochwissenschaftliche Gedankengänge "eingegeben" hast, bewundere ich dich, denn ich will mir gar nicht vorstellen, wie deine Recherchearbeit aussah, um das einigermaßen logisch zu Papier zu bringen. Trotz kompetenter Hilfe musstest du da ja erst einmal eine Basis entwerfen. Ich stelle mir das ungeheuer schwierig vor, denn auch ich gehöre eher zu den mathematisch Unbegabten. Hier halte ich es mit Saskias Einstellung, denn mir reichen die vier Grundrechenarten durchaus auch.
Nun werde ich meine Gedanken sammeln und mich anschließend an die Rezension machen. Bis dahin danke ich allen Beteiligten der Leserunde für die Denkanstöße und Diskussionen und dir, liebe Eva, für deine geduldige Begleitung der Leserunde und deine ergänzenden Erläuterungen. Auch wenn ich diesmal ein ziemlicher Nachzügler war, hat es mir doch wieder viel Freude gemacht, mit euch zu lesen.
Frisch von der Buchmesse zurück, lese ich jetzt gerade deinen Beitrag und freue mich riesig, dass der Roman dich so gut unterhalten hat!
Noch zu dem von Anneke belauschten Gespräch zwischen Rembrandt und Saskia in der Küche: Tatsächlich hatte Rembrandt wirklich das getan, was Saskia Anneke erklärte, als sie diese beim Lauschen ertappte: das Bleiwasser für Farbexperimente einkochen (S. 227), während das, was er mit "schauerlichem Lachen" äußerte (damit den Wein für Versluys zu vergiften), tatsächlich nur ein Scherz war. - Was Anneke natürlich stark anzweifelte, nachdem Versluys wenig später an Gift starb.
Und ja, die Mathematik Noch nie fand ich eine Recherche für einen Roman so dermaßen schwierig, denn ich musste ja einen Mathematiker des 17. Jahrhunderts in Szene setzen, die einen ganz anderen Erkenntnishorizont hatten als etwa heutige Wissenschaftler. Ich bin aber angesichts meiner beschränkten mathematischen Begabung sehr stolz darauf, dass ich alles selbst gefunden und ausgearbeitet habe, was ich für die Story brauchte
Der zu Rate gezogene Fachmann hat es erst am Ende begutachtet - und für zutreffend befunden
Vielen Dank, dass du an der Leserunde teilgenommen hast, und noch ein schönes Wochenende!
Eva