Beiträge von Loons Gerringer

    RitaM: Entschuldige meine blöde Frage. Du hast völlig Recht mit deiner Überlegung. Ich war vorhin noch in der Kazimazi-Höhle und hatte nicht bedacht, dass du Kapitel 23 ja auch schon gelesen hast.

    Jetzt bin ich gerade :freu:, weil der rote Faden der Geschichte trotz aller Nebenfäden offenbar doch zu erkennen ist.


    Rhea: Das Problem kenne ich, weil ich auch gern beim Essen lese (schlechte Angewohnheit, ich weiß, aber sonst fehlt oft die Zeit). Das fiel mir neulich beim Lesen von "1793" auch öfter schwer.

    James hat die Kazimazi vergiftet! Oder ihr zumindest schlimme Bauchschmerzen bereitet! Geil! Ich habe mich totgelacht! ?

    Das wäre James ja auch beinahe passiert. 8o



    Kann das der Weg nach Hause sein? Oder zumindest aus der Driff heraus?

    Welchen Weg meinst du? :/


    Ich weiß nicht, ob ich das schon mal erwähnt habe, aber mir gefällt es sehr gut, wie du, Loons Gerringer , die Gedanken und Gefühle jedes einzelnen beschreibst. Die Geschichte bekommt jetzt gerade, wo es auf den Schluss zugeht, dadurch und durch die schnellen Perspektivenwechsel eine ganz besondere Dynamik. Man kann sich jetzt noch mehr in die einzelnen Personen, ihre Gefühle und Gedanken hineinversetzen. ?

    Danke. :blume: Darüber freue ich mich!




    Aber was ist mit Carmino? Bei allen anderen merkt man, wie sie sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt haben. Bei Carmino sehe ich das nicht. Er bleibt für mich eine Randfigur. Ist das so gewollt? Weil ja eigentlich auch James, Firn, Pix, Dorian und Kate den Hauptteil der Geschichte tragen?

    Carmino steht am Rand der Kerntruppe. Seine Entwicklung liegt für mich darin, dass er eine Gemeinschaft gefunden hat, mit der er leben möchte und für die er sich einsetzt. Auch für die Notgemeinschaft der Gestrandeten setzt er sich ein. Wenn du das mit dem Jungen im Irrgarten vergleichst, der nur sein Parkour-Training im Kopf hatte, ist das doch schon was.


    Noch ein letzter Abschnitt, dann hast du es geschafft! Aeria kennt es ja schon, Rhea – holst du noch auf? Wäre doch nett, wenn wir alle zusammen am Ende ankommen würden.



    Nein nicht schlechter, nur bestärkt das die Sicht auf ihn als Egoisten. Ich sehe ihn eben gern anders, vielleicht hat das was mit der anderen Diskussion zu tun. Wenn man als Kind immer sehr geliebt wurde, sehnt man sich vielleicht nach mehr Freiheit, ich kann das nicht beurteilen. Für mich ist das schönste, was man sich im Leben wünschen kann, ein Mensch an der Seite, den man liebt. Deshalb sehe ich Firn lieber als einen jungen Mann, der von seiner Familie nur funktionalisiert wurde, der sich unverstanden und ungeliebt gefühlt hat, dann diese schlimmen Wagenmenschen erlebte und sich daraufhin eine Schale zugelegt hat, die für andere arrogant wirkt. Ich kenne das. Ich habe inzwischen verstanden, dass für ihn James nur interessant ist, weil er ihn nicht bekommt. Ich hatte gehofft, dass da mehr ist, weil es auf mich so wirkt.

    Vielleicht hat er sich keine Schale zugelegt, sondern ist tatsächlich stark geworden durch die widrigen Umstände. Unabhängig, mit klarem Blick auf das, was er will, und mit der Power, seinen Willen auch durchzusetzen. Ich finde, das macht ihn noch nicht zum Egoisten. Arrogant und sehr oft rücksichtslos ist er natürlich, ohne Verständnis für Schwächere. Aber wenn es ums Ganze ging, war er doch bisher immer zur Stelle.


    Ich glaube, nicht jeder, der ungeliebt aufwächst, muss mit einem inneren Defizit durchs Leben gehen. Firn nimmt sich sein Glück, wo er es bekommen kann, er hat mit sich selbst so wenig Mitleid wie mit anderen, und er hat Spaß am Leben - so sehe ich ihn. Noch ist er ja auch erst zwanzig, da ist einem die Freiheit (meiner Erfahrung nach) doch sowieso wichtiger als feste Bindungen.

    Und was auch immer noch kommt: Ich glaube nicht, dass Firn sich von einer Abweisung beeindrucken lässt, egal von wem.

    Schade

    Aber warum? Es heißt doch nur, dass er sich seiner selbst so sicher ist, dass er sich nicht von anderen beirren lässt. Das macht ihn doch nicht schlechter.


    Firn ist gegangen, weil er gehen musste. Sein Gespräch mit dem Paan und sein verstörter Zustand danach (den James nur irgendwelchen Drogen zugeschrieben hat), deuten darauf hin. Er hat sich nicht die Mühe gemacht, James zu überzeugen, dass der Weg nach Frillort durch die Driff führt. Vielleicht war ihm das zu anstrengend.

    Vermutlich hätte er James von seinen Plänen erzählt, aber James war mit den Gedanken ganz woanders und wirkte daher nicht besonders interessiert.

    Genau. Gut, dass du an sein Gespräch mit dem Paan erinnerst. Darüber wissen wir nur, dass er Firn ins ultaanari geschickt hat.

    Kate hat in dieser Welt etwas gefunden, was sie bisher nicht kannte. Sie liebt und egal was die anderen denken (auch die Autorin, so ich bin jetzt mal einfach so) ich denke sie hat wirklich durch die Liebe einen Anker gefunden. Wenn sie jetzt weg will, dann eigentlich um ihn zu schützen. Sie sind beide sehr starke Charaktere und sie lieben beide mit der gleichen Intensität. So empfinde ich das.

    Denk dir gern, was du willst!:) Dann muss ich auch keine Hemmungen haben, meine Meinung zu sagen, das ist nämllich zu anstrengend, wenn ich hier mitlese. Ich bin zufrieden, wenn die Figuren nicht so eindeutig sind.

    Kate ist das bestimmt nicht. Ich denke, sie will weg, weil sie sich nicht noch mehr von Dorian einfangen lassen will UND auch ein bisschen, um ihn zu schützen.


    Firn ist gegangen, weil es gefährlich war. Er wollte mal wieder alles allein lösen. Vielleicht auch deshalb, weil er von seinen Eltern nicht so angenommen wurde wie er ist und er sich von James auch abgewiesen gefühlt hat. So war für ihn die Gefahr nicht wichtig. Ich glaube sein Lebenswille war nicht mehr groß.

    Oh doch! Firn ist Lebenswille pur! (Und wieder meine Meinung :breitgrins:) Vermutlich hatte er keine Lust, sich mit den anderen zu belasten. Und was auch immer noch kommt: Ich glaube nicht, dass Firn sich von einer Abweisung beeindrucken lässt, egal von wem.

    James interpretiert in diesen One-Night-Stand, so muss man das wohl nennen, viel hinein. Er muss aufpassen, sich keine blutige Nase zu holen. Wäre er zu Hause, würde er sich jetzt vielleicht mit einem Eisbecher in der Ecke verkriechen und Celine Dion hören.

    *g* Aber das ist schon unfair gegenüber James, finde ich. Er kommt doch selbst zu dem Schluss, dass er auf Firns Menüliste steht. Jetzt lässt er endlich mal ein paar Gefühle zu und wird direkt als sentimentales Weichei in die Ecke geschickt ...



    Ich finde seine Eigenheit, sich nicht (immer) zu rechtfertigen oder zu erklären versuchen, wirklich nervtötend. Ich weiß, es gibt solche Menschen, aber mein Gut! - das ist echt arghhh :karate:

    Aktuell geht es mir um die Szene, in der Carmino ihm vorwirft, etwas mit Pix zu haben. Pix antwortet darauf, Carmino habe einen Dachschaden (in etwa) und James sagt nur, es ginge Carmino nichts an. Tut es auch nicht. Aber so eine Antwort ist quasi eine Bestätigung. Wer bis dahin noch Zweifel hatte, der hat jetzt Gewissheit, dass James und Pix ein Paar sind. Hätte James energisch widersprochen, hätte man ihm geglaubt, denn jeder weiß, dass er eine ehrliche Haut ist.

    Da stimme ich dir voll zu. Es mag ihm noch so lächerlich erschienen sein, aber er hätte mitkriegen müssen, dass Juniper eine deutliche Erklärung brauchte.

    Es ist schwierig, zu diesem Thema zu schreiben, ohne meine persönliche Sicht von James hier festzulegen, und das wollte ich ja eigentlich nicht.

    James hat nicht prinzipiell etwas gegen Homosexualität, er ist nicht homophob. Aber er hat sich bisher für hetero gehalten, es war einfach kein Thema für ihn. Was seine Gefühle angeht, so hatten die in diesen letzten Monaten keine Priorität für ihn, er musste sich nicht mit ihnen befassen, hatte genug anderes zu bewältigen. Dass ihm viel an Firn liegt, kann man, glaube ich, aus dem Text lesen. Was unter dieser Oberfläche vorgeht, muss man erschließen. Er selbst lässt davon wenig in sein Denken vordringen.

    und man müsste doch auf seine Seite stehen, wenn so viel Schönheit zerstört wird.

    Dazu wollte ich vorhin noch was schreiben: Die Brogor/Amburil waren sozusagen die Ureinwohner von Salkurning. In der Sage, die im Theaterstück aufbereitet wird, wird das ja auch so beschrieben. Dann kamen die Langorren (also die Menschen), Larennis Geschöpfe: laut, quirlig und immer zahlreicher, und verdrängten die Brogor mehr und mehr aus ihren angestammten Lebensräumen. Sicher haben die Brogor hier angegriffen, und zwar gerade das damalige Herz der menschlichen Kultur, aber in gewisser Hinsicht war es auch eine Verteidigung ihrer eigenen Kultur.

    So habe ich das im Traum nicht verstanden. Ich hatte auf die Tabubrüche gewartet, aber im Traum ist er nur traurig, dass er nur ihr Liebhaber (ist diese Übersetzung richtig) sein durfte. Es machte aber nicht den Eindruck, als wolle er dagegen aufbegehren. DA ich nach dem Tabu bruch geartet habe, habe ich das eigentlich aufmerksam gelesen, oder n icht? Was andere erzählen muss nicht stimmen. Sagen werden immer erweitert und man macht gerne mehr draus als es ist. Also war der Traum für mich wichtiger in der Aussage als die GEschichten, die immer alles schlimmer machen.

    Du hast Recht, im Traum spürt man nur sein Bedauern darüber, nur der Liebhaber sein zu dürfen. Dass er dagegen aufbegehrte, hat nur der Paan gesagt. Ich habe es so gesehen, dass schon sein Bedauern der Keim des Tabubruchs war. Die Menschen, die die Geschichte weitererzählten, haben die Maßlosigkeit seiner Rache als Ausdruck seiner Gefühle für diese Frau verstanden und diese Gefühle deshalb als maßlos und unangemessen verurteilt.

    Da haben wir uns gerade überschnitten mit den Beiträgen.



    Ich habe eben in dem Traum nur die Trauer und die Wut über den Verlust seiner Liebe gespürt, da war das andere - das Theaterstück - emotional viel weiter weg. Der Mann hat mit in dem Moment nur leid getan.

    Aber da steht auch das hier:

    "Schwarzrot ist der Rausch des Hasses, der ihn weiterträgt. Schwarzrot wie das Blut, mit dessen widerwärtigen Strömen er Flussauen und Wälder tränkt. Kreaturen der Dunkelheit, die Larennis helles Licht verabscheuen: Mit ihrem Blut malt er jetzt seine Bilder, malt sie direkt auf die Haut der Erde!"
    Das Theaterstück muss ja emotional weiter weg sein, es ist die tradierte Version des Ereignisses, nicht sein eigenes Erleben.

    Der Abschnitt mit dem Traum war so voller Poesie, die Beschreibung der Farben. Ich fand es einfach nur Toll. Der Künstler hat die Welt wirklich geliebt und ihre Farben gespürt. Ohja, ich konnte es spüren noch besser als den Schnee auf dem Kopf im warmen Bad, das "Dämmerrot der Nächte..,diesem Farbton, der so weich und dicht ist wie Schneehasenfell....und es immer nur einen Atemzug weit ist, bis sich das Licht erneut in seiner ganzen berauschenden Fülle über die Welt ergießt." Wunderbar!

    Danke! Ich mag diesen Abschnitt auch besonders, weil da mal ganz andere Sprache möglich war. Die darf es ja sonst selten sein, weil meine Figuren so einfach nicht denken.


    Obwohl der ganze Traum nicht so schön ist. Aber widerspricht sich da nicht einiges? Wieso kehrt dieser Mann immer wieder, der doch kein Mörder ist, er liebt es nicht jemanden umzubringen, er hat nur seine Liebe in Hass verwandelt. War die Geschichte nicht mal ganz anders erzählt worden? Mein Gedächtnis ist wohl nicht das Beste. Ich dachte erst, es wäre ein Tabu gebrochen worden, aber er hat ja nichts getan, nur geliebt.

    Aeria hat dazu alles auf den Punkt gebracht. Es sind mindestens zwei Tabus gebrochen worden: Er wollte die Priesterin der Larenni als reguläre Ehefrau und Mutter seiner Kinder, und er hat maßlos gemordet und sich damit sozusagen den Göttern gleichgestellt – die alte Sache mit der Hybris, die Götter nun mal so gar nicht abkönnen.


    Der Führer hat mir sehr gefallen. Ein vernünftiger Mensch, hilfsbereit und klug. Ich hoffe er ist gesund wieder zu seiner Familie heimgekehrt.

    Turvig mag ich auch. Aber ich hatte vollstes Verständnis für seine Frau.


    Die Amburil (ich liebe dieses Wort!)

    Man hat dabei ganz andere Wesen vor Augen als bei der Fremdbezeichnung „Brogor“, oder?

    Rhea, danke für den ausführlichen Leseeindruck! Da hat sich das Warten ja gelohnt. :freu: Du sprichst eine Menge Punkte an, die für die weitere Geschichte wichtig sind. Zu vielem kann ich nichts sagen, ohne zu spoilern. Ich bin schon total gespannt auf das, was dir zu den nächsten Kapiteln einfällt.


    Zu Pix und Firn ergänze ich noch: Firn übersieht sie, weil sie eine unattraktive Frau ist (in seinen Augen). Und noch dazu nervtötend.


    James und seine Passivität: RitaM hat mal geschrieben, dass er in einer Depression steckt. Bis ich das las, habe ich das gar nicht so richtig eingeordnet, aber ich glaube, es stimmt. Er ging schon depressiv in diese Geschichte hinein: Sein nächster und ältester Freund war ein paar Monate vorher auf traumatische Weise vor seinen Augen gestorben, und wenige Wochen, bevor er sich in den Wokenduna Gardens verirrte, hat ihn auch noch seine Freundin nach mehrjähriger Beziehung verlassen. Dann kam die Tyggboren-Geschichte. Er hat sich in sich selbst zurückgezogen, wartet lieber erst mal ab, bevor er handelt – es könnte ja wieder fatal enden. Und auch, was zwischenmenschliche Beziehungen angeht, hält er sich lieber zurück, bevor er sich wieder mit schmerzhaften Gefühlen auseinandersetzen muss.

    Aber, wie Rhea sagt, er übernimmt Verantwortung, er tut, was er kann.


    Firn gegenüber ist er verkrampft, das stimmt. Nicht nur, weil Firn ihn anbaggert, sondern auch, weil Firn ihn von Anfang an an Adrian erinnert hat, den gestorbenen Freund. Das muss ihn ja irritieren.

    Ich finde, auf der Timbu-Jagd kommt auch einiges von dem verschütteten, nicht-depressiven James heraus.


    Zu den Legenden: Legenden sind ja auch ein Versuch von „Wissenschaft“, ein Versuch, die Welt zu erklären anhand der Dinge, die man beobachtet hat. Auf diese Dinge kommt es bei Legenden an: Welche Phänomene, welche Beobachtungen kann man herausschälen?


    Was ihr über Firn und die Musik schreibt, finde ich ganz toll.

    Ich habe wieder Amelia Earharts Flugzeug entdeckt :anbet:. Kann mich erinnern, dass ich beim ersten Lesen dachte, dass da nicht einfach so diese Nummer auf den Tragflächen steht und bin googlen gegangen.

    Aeria, du bist, soweit ich weiß, die einzige Leserin, die Amelias Flugzeug gefunden hat. :klatschen:

    Weil ich nichts von alten Flugzeugen verstehe, musste ich damals eine Menge Fotos und Youtube-Dokus durchforsten, um eine Vorstellung von diesem Ding zu kriegen. Danach musste ich einiges wieder umschreiben ...

    Was für ein Rätsel, dieses Verschwinden! Und immer noch eine Menge Leute, die an der Aufklärung arbeiten. Die Driff könnte die Erklärung für so vieles sein.


    Wenn man Pilz durch Virus ersetzt, ist das exakt die aktuelle Situation auf der Welt :entsetzt:. Loons Gerringer, gib's zu, du hast eine Kristallkugel, die wirklich funktioniert, oder?

    Salkurning hat das Virus mit Doomed/dem Gruffer ja noch obendrein – Fieber und Husten, ausgerechnet. Das finde ich zurzeit viel unheimlicher: alles, was da über diese Krankheit steht. Gestern fragte mich eine Freundin in einer mail, ob ich mir damals beim Schreiben hätte vorstellen können, dass mein Seuchenmond im Jahr 2020 Wirklichkeit werden würde. Nee, also ich brauche keine Kristallkugel, ich hab Albträume. =O

    Was den Pilz angeht: Wie leicht könnte sich ein aggressiver Pilz heutzutage ausbreiten und verheerend gerade auch in die Nutzpflanzen einfallen.Da hätten wir dann Gregorius' Pilzarmee.


    Das Dorf in der Driff ist ja wohl - :entsetzt::entsetzt::entsetzt:

    Kukkur Katra? Ja, wäre Goumerland mal besser wirklich abgebrannt.


    Das war ja eine Überraschung, dass James plötzlich Dorian getroffen hat. Entweder ist die Driff doch nicht so groß wie ich dachte und es gibt nur wenige Siedlungen, oder es war doch ein sehr großer Zufall, vielleicht Racht?

    Die Driff ist groß - endlos? Aber es gibt nicht so viele bekannte Siedlungen. Und ich tippe auf Racht!

    Aber wenn das Treffen vorbestimmt war, inwieweit sind unsere Freunde dann frei in ihren Entscheidungen, was sie machen? Es sieht ja so aus, dass, egal was sie tun, sie sich immer wieder treffen und den gleichen Weg vor sich haben. ?

    Kumatais Fluch und Larennis Gnade kämpfen jetzt bis aufs Blut miteinander. Wo die eine die Leute in die Irre führt, biegt die andere den Irrweg zur Abkürzung um. Und umgekehrt.

    Sind wir denn je frei in unseren Entscheidungen? Wenn das Mikrobiom in unseren Gedärmen sogar bestimmt, welche Persönlichkeit wir entwickeln? :ohnmacht:

    Ich würde auch bei den Langorren bleiben. Okay, für Vegetarier wird es schwierig, da müsste ich mich umstellen. Und alt darf man nicht werden. Oder krank. Oder irgendwie angeknackst. Also … na ja. Aber im heißen Wasser rumlungern, während der Schnee auf mich runterfällt und über mir das Polarlicht leuchtet! :flirt:

    Wie es Rannur ergeht, ist schrecklich. Und so unnötig.


    Pix beweist viel Mut, da sie über ihren eigenen Schatten springt und freiwillig in die Driff geht. Sie ist die einzige, die noch Hoffnung hat nach Hause zu kommen.


    Interessant, dass auch Pix bereits den Gedanken zulässt, nie mehr nach Hause zu können. Zum Glück fängt sie sich wieder. Ich finde sie hier einfach klasse. Sie hat große Angst vor der Driff, ist aber bereit, hindurchzustürmen und alles niederzumähen, was sich ihr in den Weg stellt.

    Jetzt hat sie ja wenigstens ein Messer, und nicht nur die blöde Scherbe. Ich bezweifle, dass ich an ihrer Stelle den Mut dazu aufgebracht hätte. Wenn sie es nicht getan hätte, was wäre wohl aus James geworden? Irgendwann hätte er Cerfs letzten Weg doch noch eingeschlagen.


    Am Interessantesten ist hier aber die Stelle im ultaanari. Zum ersten Mal hat James eine Vision von sich als Cerf. Und vom Weißen Ende hat er offenbar nur geträumt, weil er sich dort, wie Cerf, umbringen wollte.

    Die ultaanari-Szene ist eine meiner Lieblingsstellen.

    Jetzt ist auch klar, wohin Parfümflaschen verschwinden. Und vielleicht auch Socken! Die Driff muss voller Socken sein!

    Ja, aus meinem Haushalt müssen da etliche herumschwirren. Vielleicht wärmen sie ein paar Goumern die Füße.


    Auf jeden Fall besteht jetzt die Möglichkeit, Dorian und die anderen wieder zu treffen.

    Ha!

    Arme Pix. Ich habe mit reichlich Unbehagen auf diese Textstelle gewartet. Pix wird hier wohl auf einen Schlag erwachsen. Ich bin froh, dass Loons Gerringer uns eine Vergewaltigungsszene erspart hat, es war auch so schon heftig. Ich vermute, wenn James Pix da nicht rechtzeitig herausgeholt hätte, wäre von ihr am nächsten Tag nichts mehr übrig geblieben, im wörtlichen wie im übertragenen Sinne.

    Ich habe der Szene beim Schreiben auch mit Unbehagen entgegengesehen. Einerseits wäre es nicht konsequent gewesen, sie in diesem Setting vor allem zu bewahren, anderererseits wollte ich ihr nicht noch mehr Gewalt antun und auch nicht darüber schreiben. Obwohl sie sich gut geschlagen hat, glaube ich auch, dass sie ohne James' Eingreifen verloren gewesen wäre. Und James hat an sie gedacht, sich für sie eingesetzt, obwohl es ihm dreckig ging und er keinerlei erotisches Interesse an ihr hat. Er ist ein guter Freund. (Das wollte ich nur noch mal betonen, weil James ja eher selten positive Kritik bekommt *g*)


    Das Gespräch mit dem Paan lief für James nicht ganz so wie er es sich erhofft hatte, um so besser für uns. Hier erfährt man einiges über die Welt(en) und die Weltenbauer (!). Was sind sie? Aliens? Götter? Dämonen? Engel? Auf jeden Fall höhere Wesen. Wo sind sie jetzt?

    Hoffentlich hat James gut zugehört! Er hat ja leider nicht allzu viel Aufmerksamkeit für Antworten übrig, die nicht glasklar zu seinen Fragen passen. (So viel zu positiver James-Kritik.)


    Kommt es mir so vor, oder kommen in diesem Abschnitt die meisten "Fremdwörter" vor?

    Nach meiner Eriinnerung ist das Kapitel "Kyabbar" ist ein ernster Konkurrent in diesem Rennen!

    Sie hat sich nie nach ihrer Mutter/der Gesellschaft bzw. der Liebe ihrer Mutter verzehrt. Sie hatte sich selbst und den Schlüssel für die Wohnungstür und das hat ihr gereicht.

    Ich verstehe schon, dass so etwas in der heutigen Zeit mindestens ungeheuerlich erscheint, aber es ist eine Einstellung unserer modernen Gesellschaft. Kinder wurden zu allen Zeiten aus verschiedenen Gründen vernachlässigt. Erst in der jüngsten Zeit ist das zu einem NoGo geworden. Ich sage damit nicht, dass Vernachlässigung nicht einer großen Prozentzahl dieser Kinder geschadet hat. Aber ganz sicher waren nicht alle diese Kinder todunglücklich und einsam.

    Aeria: Genau das denke ich auch, danke für die klaren Sätze und die gesellschaftliche Einordnung. Als ich aufwuchs, waren Kinder insgesamt viel mehr sich selbst überlassen und wurden selten (gerne auch nie) nach ihrer Meinung oder ihren Gefühlen befragt. In mancher Hinsicht hatte man damit mehr Freiheiten als die Kinder heute, andererseits wurde man als Individuum oft grob überfahren.

    Kate ist bestimmt vernachlässigt und nicht gerade mit Liebe überschüttet worden, aber sie hatte die Freiheit, ihre Wege zu gehen, und wo die fehlte, hat sie sie sich genommen. Ihr großes Glück war aber, dass sie nie in emotionale Kriege mit ihren Eltern verwickelt wurde. Das ist bestimmt einer der Gründe dafür, dass sie so gelassen in sich ruht.

    Ehrlich gesagt, ich hätte als Kind jederzeit gern mit Kate getauscht. Deshalb war ich auch überrascht, als ihr Kates Kindheit als eher unglücklich gesehen habt.

    In dieser Diskussion ist mir selbst einiges klarer geworden, danke, dass ihr eure Ansichten hier mitgeteilt habt!

    Ich sehe ein einsames Kind.

    Ich auch. Aber vielleicht sehen wir das vor allem von außen so, vielleicht auch gerade mit dem Mutter-Blick? Wie gesagt, ich will mich da nicht festlegen. Ich glaube nicht, dass sie sich einsam gefühlt hat. Sie kannte keine enge Mutter-Beziehung und hat sie deshalb vielleicht auch nicht vermisst. Sie hatte offenbar eine Menge Fantasie und war kein ängstliches Kind und konnte deshalb das Beste aus ihrer Situation machen. Wenn du dich rückblickend als Kind betrachtest, beurteilst du deine damaligen Gefühle nicht heute, als Erwachsene, auch anders, als du sie damals empfunden hast? Ich glaube, sie hat es genossen, sich diese Flügel selbst zu basteln! (Finde ich übrigens schön gesagt.) Deshalb sind sie auch etwas schillernder geraten und nicht in allem kompatibel mit Moral und Gesetzen.


    Sie hat keine Liebe kennen gelernt und weiß auch nicht, wie es ist zu lieben. Sie ist auf der Suche nach sich selbst / dieser Liebe, wobei ich mir nicht sicher bin, dass sie etwas suchen kann, was sie nicht kennt. Dorian scheint der erste zu sein, der ihr Halt gibt, der ihr den Begriff Liebe vermittelt. Sie muss jetzt lernen, was es bedeutet, geliebt zu werden und zu lieben.

    Ein paar Fetzchen zu Kate kommen noch, die dieses Bild vielleicht verändern.

    Leise Töne, sehr eindringlich, voller tiefer Gefühle von beiden Seiten, auch wenn Kate das (noch) nicht zuzugeben bereit ist. Ich liebe diese Szenen auch. Wie überhaupt alle Kate-Szenen. So so so schön!

    Danke <3


    Eure Überlegungen zu Kate finde ich sehr interessant. Meine Sicht auf sie kann ich gar nicht festlegen. Ich kann nur sagen, dass ich Kate als glücklichen Charakter gesehen habe, während ich schrieb. Wie Aeria oben schreibt: Jemand, der sich selbst genügt. Und das hier:

    Kate hat überhaupt keine Zeit einsam zu sein, sie ist ständig auf der Suche nach der nächsten Wegbiegung. Sie hat sich schon in der Kindheit für den Ruf der Ferne entschieden und diese Entscheidung offenbar kaum jemals in Frage gestellt. Sie braucht niemanden, auch Dorian nicht, um ihren Weg zu gehen und ihre Sehnsucht nach der Ferne zu stillen.

    So sehe ich sie auch. Ich war überrascht, als einer von euch ihre Kindheit als unglücklich bezeichnete, seltsamerweise hatte ich das nicht so empfunden. Klar, wenn man von außen darauf sieht, verstehe ich das. Aber sie hatte genug Wege gefunden, sich das zu nehmen, was sie für sich brauchte, und war stark genug, um das zu tun, was sie wollte. Das finde ich auch toll.

    Nur: Immer, wenn ich etwas tiefer in ihr Leben blicken wollte, nach dem suchte, was sie antreiben könnte, geriet ich ins Schlingern und fragte mich schließlich, ob jemand wirklich so sein kann. So ganz losgelöst von all dem, was für die meisten anderen so wichtig im Leben ist. Auch dieser radikale Verzicht auf Sicherheit. Was, wenn man krank wird? Wenn man alt wird? Wie Rhea und RitaM frage ich mich auch, ob man ohne Liebe und ein Zuhause bei einem oder mehreren Menschen glücklich sein kann.

    Ich habe keine Antwort darauf, weder allgemein noch in Bezug auf Kate. Kate ist mir ein bisschen entwachsen während des Schreibens.